Photokina
Freitag, es ist noch dunkel
Weckerklingeln ist am schmerzhaftesten um 5 Uhr morgens. Aber irgendwie fällt mir das Aufstehen dann doch recht leicht. So wie früher am Geburtstagsmorgen, als nichts so wichtig war wie das Erklimmen des Geschenkberges. Eine Dusche und ein schnelles Frühstück später bin ich auf dem Weg zum Hauptbahnhof, denn heute soll es mit Martin zusammen nach Köln zur Photokina gehen. Die 4 Stunden Bahnfahrt gehen zu zweit doch recht schnell vorbei, wobei die sympatische Betreuung der Deutschen Bahn mit gut dichtenden Ohrstöpseln deutlich besser zu ertragen ist.
Freitag, Mittag.
Die Stadt empfängt uns mit Regen, nachdem wir die richtige Seite des Bahnhofs gefunden haben aber auch einem tollen Blick auf den immer von Gerüsten umrankten Kölner Dom. Meine Hauptmotivation für den Messebesuch sind übrigens weniger die technischen Neuerungen, als viel mehr das Treffen von interessanten und mir vorher nur textuell bekannten Personen. Den Anfang macht Yannick, bei dem wir etwas Gepäck deponieren, bevor es wirklich auf das Ausstellungsgelände geht. Achja, Schuhe wechsle ich bei der Gelegenheit auch, da die alten bereits gute Bekanntschaft mit den örtlichen Wetterverhältnissen gemacht haben.
Komischerweise laufen hier lauter Leute mit Kameras herum. Die Männer haben immer die längsten Objektive aufgeschraubt. Ich staune erst, kann mir aber nach fünf Minuten das Kichern nicht mehr verkneifen, da es die ganze Zeit und überall gleich aussieht. Anscheinend wirkt man mit 400mm-Boliden cooler, auch wenn man in den Messehallen damit kein Bild in den Kasten kriegen wird. Hinter mancher Linse sieht man nur noch Sabber tropfen, als am Hasselblad-Stand ein Model für den geneigten Fotografen posiert.
In Halle 1 schauen wir uns einen Vortrag der FH Hannover an. Es gibt um Fotojournalismus und könnte spannend werden, leider verpennt der Dozent seine Chance, die Besucher zu fesseln und ödet das Auditorium durch seine trockene Präsentation des Studiums größtenteils an. So ist zumindest mein Eindruck. Dort treffen wir aber zumindest auch auf Pablo und Oliver, mit denen wir das Gelände weiter unsicher machen.
Freitag, 17 Uhr.
Am Leica-Stand treffen sich die coolen Leute (aka “wir”) um Kais Präsentation über sein Sonic Iceland Projekt zu sehen. Die Moderatorin am Stand wittert den Braten und stellt uns als seinen Fanclub vor. Auch gut. Nach seiner zwar etwas verschnupften aber dennoch großartigen Präsentation schmuse ich noch etwas mit den Leicas am Stand und verliebe mich ein paar Meter weiter in das wundervolle Carl Zeiss Sortiment.
Achja, irgendwann vorher haben wir uns auch die Fuji X100 angeschaut. Jeder schreibt ja darüber, ich will mir noch kein richtiges Urteil erlauben, da vor Ort nur eine Prototyp zu sehen war. Zwar ist das Ganze eine hübsche Sache, insgesamt aber keine wirklich spektakuläre Neuheit. Denke ich – jedem das Seine.
Freitag, Abend.
Mehrere Durchsagen vertreiben mich vom Gelände, ich fahre nach Bonn wo ich die Nacht verbringen möchte und schaue den Abend über noch die tollen Wasser-Licht-Laser-Feuer-Whatever-Spiele der Klangwelle an. Ein teilweise mäßiges aber insgesamt sehr schönes Event, welches ich ohne Kamera begleite, um mich vollkommen dem Genuss von Kölsch Musik und Show hinzugeben.
Samstag
Dass es am Abend zuvor nicht zu spät geworden ist, zahlt sich aus, da der Wecker wieder keine Gnade kennt, um pünktlich um 9:30 am Photocamp sein zu können. (Also ich. Nicht der Wecker.) Nach Anmeldung und kurzer Vorstellung treffe ich Thilo, der witzigerweise direkt neben mir sitzt.
Mehrere Sessions interessieren mich, leider verpasse ich ein bisschen was, da wir uns mittags wieder in die Messemassen stürzen, um erst Joe McNally und danach Calvin Hollywood zu sehen. Calvin hatte natürlich Photoshop-Tricks dabei, Joe McNally erzählte über seinen Weg als Fotograf im Laufe von 35 Jahren. Sehr inspirierend und motivierend!
Samstag, jetzt in diesem Moment
Ich sitze in der Sofalandschaft des Congress Centers, wo das Photocamp so langsam zu Ende geht. Eigentlich entspanne ich, aber jetzt spielen die hier mit so einem Dingsbumscopter herum, der Lärm macht eine Videokamera in luftige Höhen bringt. Morgen geht es dann noch zum von Melanie organisierten Bloggertreffen und jetzt schaue ich mal, was der Abend noch bringt.
Samstag, 5 Minuten später als eben
Jetzt ist der Kamerahelikopter kaputt gespielt.